REVIEWS | Bachtrack

Les Troyens an der Bayerischen Staatsoper: zwischen Buh-Konzert und musikalischer Ekstase

“... den leidenschaftlichen Gastdirigenten, Daniele Rustioni, der das Bayerische Staatsorchester wogengleich zwischen monumentalen Chorszenen und intimer Lyrik durch den Abend...

Der 1983 in Mailand geborene Chefdirigent der Opéra National de Lyon arbeitete die inhärente Erotik des Stückes kontrastreich aus, machte die Laszivität der Liebesszenen zum knisternd greifbaren Klangerlebnis, scheute sich aber auch nicht, den Solisten den intimen Raum für sanfte Piani zu geben. 

Der Abend ist am stärksten, wenn das Ensemble das recht schummrige Zwielicht der Inszenierung in prächtigen Chorszenen und Duetten zum leuchten bringt. Schade, dass Honoré dieser musikalischen Fulminanz weder mit einer intelligenten Personenregie noch mit gut platziertem Einsatz von Requisiten mehr Tiefe verleiht. ... 

Das Münchner Publikum reagiert jedenfalls erwartbar, aber quittierte die musikalischen Leistung des Abends mit gebührendem Applaus.”

Bachtrack, Norman Schwarze

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