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Salzburg Festival: Lucia di Lammermoor 

Salzburger Finale: Die perfekte Leichtigkeit des Wahnsinns

Nicht nur Lisette Oropesa überzeugte als Lucia. Neben der und für die Sopranistin sorgte auch Dirigent Daniele Rustioni für Momente hoher Transparenz und intensiven Ausdrucks.

“Das Mozarteumorchester spielte unter der Leitung von Daniele Rustioni: Wer den Namen noch nicht kennt, sollte ihn sich unbedingt merken. Nicht nur, dass der Mann mit vollem Körpereinsatz durch den dreistündigen Abend führte und die Musiker und den Philharmonia Chor Wien zu ungeahnten Höchstleistungen animierte. Er ließ Donizettis Partitur in all ihren Farben und Stimmungen erklingen, von den dynamischen Schattierungen und Akzentuierungen über die dramatischen Steigerungen bis zu den lyrischen Passagen, Atmen und Innehalten inklusive. Für die "Armonia celeste" hatte Donizetti in Lucias Wahnsinnsarie eine Glasharmonika besetzt, die später aus praktischen Gründen von der Flöte ersetzt wurde. In Salzburg griff Rustioni auf das Original zurück und ließ die Musik von diesem, überirdische Sphärenmusik erzeugenden trichterförmigen Glaskegel begleiten. 

…Vom Publikum gab es für alle minutenlange Standing Ovations.”

Der Standard, Miriam Damev

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