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Der doppelte Rigoletto

(Lyon, 18.3.2022)

Filmregisseur Axel Ranisch inszeniert seinen Verdi mit listiger Verschmitztheit, Neugierde und Freude am Spielerischen gleich zweimal. Daniele Rustioni erfindet die Partitur auch musikalisch neu

Knackiger Verdiklang: ein weiterer Triumph für Daniele Rustioni

“Während Axel Ranisch für seine das Publikum fordernde, auch mal überfordernde Regiehaltung auch einzelne Buhs einfängt, feiert Daniele Rustioni mit seinem Orchester einen weiteren Triumph. Der italienische Musikdirektor liest seinen Verdi so, als hätte der ihm eine frische, ganz neue Partitur aufs Pult gelegt. Sie birgt bei ihm ungeahnte Sprengkraft, die Akzente kommen knackig, die Tempi stürmen und drängen, die rhythmische Verve und die Präzision zumal auch in den Chören („Zitti, zitti“) zeigen die ganze Meisterschaft des jungen Maestro. Der diesjährige Auftakt des Frühjahrfestivals „Secret de Famille“ der Opéra de Lyon geriet nach Maß: streitbar und einem zentralen Werk des Kanons neue Wege weisend.”

Concerti.de, Peter Krause

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