Lyon: Festival „Leben und Schicksale“
„CHARODEYKA“ – Opéra 15.3.2019
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Die Oper „Charodeyka“ hingegen erlebt in letzter Zeit eine Renaissance.
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Tschaikowsky hielt „Charodeyka“ für seine beste Oper. Sie läuft im deutschen Sprachraum unter dem Titel „Die Zauberin“, was aber dem Werk nicht ganz gerecht wird, denn die Titelfigur, die Wirtin Nastasja, ist keine Hexe oder Magierin, sondern sie verzaubert die Männer mit ihrer Schönheit und ihrem Charme.
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Der Chor der Opéra de Lyon (Einstudierung: Christoph Heil), der hinter der Bühne positioniert war, erfüllte seinen Aufgaben ebenso präzise wie das farbenprächtig aufspielende Orchester der Lyon unter der Leitung des Chefdirigenten Daniele Rustioni.
Am Ende, wenn das Liebespaar tot und der Fürst in Wahnsinn verfallen ist, ist der perverse Priester zufrieden mit seinen Intrigen und widmet sich im knallgrünen Trainingsanzug dem Tennisspiel. Nach vier Stunden Aufführungsdauer, in der keine Sekunde lang Langeweile aufkam, wurden alle Beteiligten mit großem Jubel bedacht...
Walter Nowotny, Online Merker