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Lyon: „Opernhaus des Jahres“ und Brittens War Requiem szenisch
Glückwunsch! Die Opéra de Lyon ist Opernhaus des Jahres, gleich zweimal, gekürt beim britischen Opera Award und bei der Jahresumfrage der „Opernwelt“, wo sich immerhin sieben von 50 Kritikern auf das länger schon in ganz Europa Schlagzeilen machende Haus einigen konnten. ... Serge Dorny...hat eben wieder mit seinem Saisonstart bewiesen, der gleichzeitig der GMD-Auftakt für den hochgehandelten Italiener Daniele Rustioni ist. 
... Britten ist ein unbedingt theatralisches Komponist, dieses Bekenntniswerk durchzieht zudem ein lakonisches, nie hilfloses Pathos. Und so dirigiert es Daniele Rustioni auch, ruhig, nüchtern, souverän. Ein glänzendes erstes Mal – offiziell. Es ist ja schon seine vierte Premiere hier, nach „Simon Boccanegra“, „La Juive“ und „Eine Nacht in Venedig“. Im Sommer hat er in Pesaro „La Pietra del Paragone“ dirigiert, und jetzt eben Britten; was die Spannweite des 34-Jährigen aufzeigt, der sich gerade nicht auf italienische Oper festlegen mag. Und der hier auch den ausgeglichen singenden Chor (Einstudierung: Geneviève Ellis) aus seiner Komfortzone holt, zum Verbündeten macht, wie auch die Maîtrise de l’Opera de Lyon, den engagierten Kinderchor.
WELT- Bruggs Klassiker, Manuel Brugg

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